erste Fachveranstaltung „Gesundheit für geflüchtete Menschen – Stand und Perspektiven“ in der Dreikönigskirche in Dresden beendet
Die Auftaktveranstaltung zum Thema „Gesundheit für geflüchtete Menschen – Stand und Perspektiven“ fand in diesem Jahr am 01. November 2016 im Haus der Kirche – Dreikönigskirche in Dresden statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. in Kooperation mit dem Landesverband Sachsen der Ärzte und Zahnärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD). Zudem wurde die Veranstaltung durch weitere Kooperationspartner unterstützt.
Nach den Begrüßungen durch Stephan Koesling, Geschäftsführer der SLfG, durch Dr. Karoline Schubert, Sachbearbeiterin Gesundheitsförderung – Gesundheitsamt Leipzig und Katrin Witt, Regionalgeschäftsführerin der IKK classic in Dresden, wurden die Teilnehmer durch einen Informationsfilm des ÖGD über den Ablauf der Erstaufnahmeuntersuchungen der Asylbewerber informiert. Der Film wurde in mehrere Sprachen übersetzt und soll Asylsuchenden einen Behandlungsweg und die Notwendigkeit einer Erstuntersuchung aufzeigen.
Der anschließende Vortrag von Frau Dr. Ingrid Ehrhard (Landesuntersuchungsanstalt Sachsen) wies mit ausgewählten Daten zur Labordiagnostik bzgl. Infektionskrankheiten der Asylsuchenden deutlich auf die Notwendigkeit der Impfung hin, um die Zahl der Betroffenen senken zu können. Es ging zudem deutlich hervor, dass von den Asylsuchenden aktuell keine erhöhte Infektionsgefährdung ausgeht.
Im zweiten Vortrag zeigte Ramazan Salman (Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.) Wege interkultureller Gesundheitsförderung und verdeutlichte das Potenzial der „gesunden Integration von MigrantInnen“. In einem Nebensatz wurde sein Wunsch nach mehr deutschen Standards hinsichtlich der Integrationsarbeit und der Gesundheitsförderung laut, um diese „multisektorale Angelegenheit“ stärker und schneller voranzutreiben. Zudem wünscht sich Salman mehr Diskussionsrunden, welche diese Thematik durch einen nachhaltigen kulturellen Veränderungsprozess wachsen lassen können. Er sprach zudem deutlich über das Verhältnis derzeitiger Krankheitsbilder und wies auf die höhere Fallzahl der an Diabetes Erkrankten gegenüber der unter einem Trauma leidenden MigrantInnen hin.
In der anschließenden Thementischrunde konnten die rund 60 Teilnehmenden an vier Thementischen die aktuellen Herausforderungen und Schwerpunkte der Thematik diskutieren. Dabei wurden Themen der kultursensiblen Versorgung (Flüchtlingsambulanz Dresden der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen), Mimi – Gewaltprävention für geflüchtete Frauen mit Migrantinnen für Migrantinnen (Ethno-Medizinisches Zentrum e. V.), IKUSH – Interkulturelle Suchthilfe und Gesundheitsförderung – Erfahrungen aus dem Bundesmodellprojekt (Gesundheitsamt Leipzig) und Gesundheit von Kindern mit Fluchterfahrung (Gesundheitsamt Leipzig) abgedeckt.
Charts der vier Thementische: