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© Hannah Busing_Unsplash

Neues von der KGC Sachsen

Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit (KGC) in Sachsen blickt auf zwei größere Formate in 2025 zur Sensibilisierung bzgl. der sozialen Lage in der Gesundheitsförderung zurück:

1) KGC-Austauschformat 2025 – Kommunale Gesundheitsförder*innen denken gemeinsam

Wie können wir vorhandene Strukturen der kommunalen Gesundheitsförderung aufgreifen und soziallagensensibel weiterentwickeln? Genau das stand im Zentrum unserer gemeinsamen Arbeit mit den kommunalen Gesundheitsförder*innen in diesem Jahr mit praktischen Methoden und konkreten Schritten:

  • IST-Stand analysieren: Mit der Netzwerkentwicklungsschnecke konnten wir aufzeigen, an welchem Punkt der Gesundheitsförderungprozess gerade steht. So kann der nächste, konkrete Schritt einfacher geplant werden.
  • Überzeugende Haltung einnehmen: Mit der Mehrwertanalyse konnten wir herausarbeiten, warum regionale soziallagenbezogene Gesundheitsförderung so wichtig ist.
  • Akteur*innen einbinden: Eine Stakeholderanalyse unterstützte dabei, zentrale Akteur*innen zu identifizieren und gezielt einzubinden. Für eine wirksame Gesundheitsförderung braucht es unterschiedliche Perspektiven.
  • Strukturen, die tragen: Es braucht feste Formate und Strukturen mit dem Ziel, den Austausch und die Zusammenarbeit zu erleichtern. Im Sinne von „voneinander lernen“ haben wir uns angeschaut, welche vielfältigen Möglichkeiten es gibt.
  • Visionen, die motivieren: Eine Vision, die inspiriert, motiviert und verbindet, schafft die Grundlage für gemeinsam gesetzte Ziele.

Denn: Gesundheitsförderung muss bedarfsorientiert und vernetzt gedacht werden, damit wir alle Menschen erreichen können.

„Das Austauschformat der KGC bot eine tolle Möglichkeit für neuen Input und Vernetzung. Die Themenangebote waren klar gestaltet und strukturiert, gut nachvollziehbar und praxisnah umgesetzt. Besonders der Austausch untereinander war bereichernd: Er zeigte deutlich, dass man nicht allein mit seinen Problemen und Herausforderungen ist. Sehr gut war außerdem, dass man neue Methoden und Denkansätze für die Praxis mitnehmen konnte. Insgesamt eine hilfreiche und motivierende Erfahrung.“

Annalena Schitthelm, Landratsamt Bautzen, Gesundheitsamt


2) Onlineveranstaltung „Alle Kinder im Blick. Warum Teilhabe am Essen mehr bedeutet, als nur satt zu werden!“

Das Interesse und die rege Teilnahme mit fast 50 Teilnehmenden an unserer Onlineveranstaltung am 26. November 2025 zum Thema Teilhabe an der gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung für Kinder haben verdeutlicht, dass es wichtig ist, zu diesem relevanten Thema in Verbindung zu bleiben.

Armut hat mit all ihren Facetten „weitreichende Konsequenzen für den weiteren Lebensverlauf junger Menschen, v. a. in sozialer, materieller, gesundheitlicher und kultureller Dimension“. Dies machte uns Dr. Irina Volf in ihrem Vortrag „Armutssensibles Handeln im Fokus“ deutlich. Dabei spielt das Thema Essen als Gesundheits-, Teilhabe- und Bildungskomponente eine besondere Rolle. Ihre aussagekräftige Präsentation war angereichert mit einem eindrücklichen Einblick in die AWO-ISS-Langzeitstudie zur Kinderarmut. Dr. Irina Volf fasste treffend zum Thema Ernährungsgerechtigkeit zusammen: „Nur durch ein Zusammenspiel von Sozial-, Bildungs- und Gesundheitspolitik kann langfristig sichergestellt werden, dass gesunde Ernährung kein Privileg, sondern ein Grundrecht ist.“

Mit der Vorstellung des Positionspapiers der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. „Teilhabe aller Kinder an der Mittagsverpflegung in sächsischen Kindertageseinrichtungen sichern!“ waren die Teilnehmenden eingeladen, mit uns auf die Bedeutung und  Herausforderungen der Mittagsverpflegungssituation für Kinder in sächsischen Kitas zu schauen. Der vielfältige Handlungsbedarf auf verschiedenen Ebenen wurde deutlich. Wir sammelten Lösungsvorschläge, über die wir gern im Gespräch bleiben möchten.
„Armutsbekämpfung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe!“

Dass die relative Armut von Kindern und Jugendlichen in Sachsen mit 24 % über dem bundesdeutschen Durchschnitt (21,5 %) liegt, zeigt, dass die Stärkung von Maßnahmen zur Armutsfolgenprävention dringend notwendig ist. Die Beispiele Guter Praxis von Regine Bluth (Setting Kita: Villa Kunterbunt in Freiberg) und Dr. Ulrike Leistner (Setting Quartier: ZU TISCH! der Bürgerstiftung und des Gesundheitsamtes Leipzig) zeigten, dass v. a. „Armutssensibilität eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut sowie deren Folgen ist“.


Die Formate wurden im Rahmen des Projektes „Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit in Sachsen“ durchgeführt. Die KGC in Sachsen wird gefördert von den Krankenkassen/Krankenkassenverbänden des Landes Sachsen nach § 20a SGB V im Rahmen ihrer Aufgaben zur Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten.

weitere Informationen zur Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit in Sachsen hier