Kraft-Copilot: „Partizipative Entwicklung einer adaptiven und gamifizierten Lern- und Vernetzungsplattform zur Förderung der Gesundheitskompetenz junger informell Pflegender”

 

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Projektziel

Ziel des Projektes ist die partizipative Entwicklung und Erprobung einer adaptiven, gamifizierten Lern- und Vernetzungsplattform für junge, informell pflegende Erwachsene (Young Adult Carers) mit dem Fokus, deren Lebensqualität und Gesundheitskompetenz zu stärken. Die zu entwickelnde Plattform „Kraft-Copilot“ bietet individuelle und zielgruppengerechte Unterstützungs-, Lern- und Vernetzungsangebote und sieht zudem eine Erweiterung des Sozialraums der Zielgruppe und eine Einbindung in Sorgegemeinschaften vor – mit dem Ziel, die Gesundheitskompetenz der jungen pflegenden Erwachsenen zu fördern und einen Prozess der Selbstreflexion anzuregen.

Die SLfG unterstützt das Vorhaben in den Feldern Partizipation der Zielgruppe, Lebenswelt und sozialräumliche Vernetzung sowie dem nachhaltigen Transfer und der Verwertung, der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung.


Förderung

Das Projekt wird durch das BMBF finanziert. Die Förderung erfolgt über die BMBF-Fördermaßnahme zu „Interaktiven Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“ im Rahmen des Förderschwerpunktes „Technologiegestützte Innovationen für Sorgegemeinschaften zur Verbesserung von Lebensqualität und Gesundheit informell Pflegender“.


Young Adult Carers – Junge Menschen, die Angehörige pflegen

Fast alle Menschen werden im Laufe des Lebens zu einer informellen Pflegeperson [1]. Die Projektarbeit fokussiert die Gruppe der jungen Erwachsenen in der Rolle informell Pflegender im Alter von 18 bis 27 Jahren (Young Adult Carers; YAC), „die nicht beruflich unentgeltlich Familienmitglieder pflegen, betreuen und versorgen beziehungsweise aufgrund von Krankheit oder Behinderung einer Person überdurchschnittlich viele Aufgaben im Haushalt oder in der Familie übernehmen“ [2]. YAC befinden sich in einem herausfordernden Spannungsfeld [3] von Themen, die besonders die Lebensphase der Post-Adoleszenz [4] prägen: Erwerbsarbeit, (Aus-)bildung, berufliche Orientierung, Partner- und Freundschaftsbeziehungen/Freizeit, Findung der eigenen Identität, Unabhängigkeit und Verlassen des Elternhauses [5]. Zudem sind sie durch die Pflegeverantwortung besonderen Belastungen ausgesetzt.

Quellen:

[1] UNECE (2019). Die schwierige Rolle informeller Pflegepersonen. In: UNECE Kurzdossier zum Thema Altern, vol. 22, S. 1-22. Online verfügbar unter: https://unece.org/DAM/pau/age/Policy_briefs/German/ECE-WG1-31-GER.pdf.

[2] Kliem, A; Salzmann, B.; Ehmke, J. (o.J.). Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige. Pflegeverantwortung bei jungen Menschen erkennen. Diakonisches Werk Berlin Stadtmitte e. V. (Hrsg.)

[3] wir pflegen! – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e. V. JUMP (o.J.). Junge Menschen mit Pflegeverantwortung. Online verfügbar unter: https://www.wir-pflegen.net/interessenvertretung/junge-menschen-mit-pflegeverantwortung

[4] Rohde, I. (2009). Identitätsbildung und Selbstzufriedenheit in der Postadoleszenz – eine empirische Analyse bei Studierenden unterschiedlicher Fachrichtungen.

[5] Frühwirth, B. (2017). Young Adult Carer. Ein explorativer Einblick in eine verborgene Welt der Fürsorge Online verfügbar unter: https://epub.jku.at/obvulihs/download/pdf/2246343?originalFilename=true

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Partizipation der Zielgruppe

Das Team von Kraft-Copilot arbeitet partizipativ und möchte junge Menschen mit Pflegeaufgabe in die wissenschaftliche Entwicklung von Kraft-Copilot einbinden. Die partizipative Entwicklung gemeinsam mit Young Adult Carers hilft entscheidend dabei, ein wirkungsvolles und bedürfnisorientiertes Instrument entstehen zu lassen. Interessierte junge Menschen mit Pflegeverantwortung laden wir herzlich ein, über die folgenden Methoden am Projekt mitzuwirken:

  • Online-Befragung zur Pflegesituation, Selbstfürsorge und medialen Nutzer*innengewohnheiten: wird z. Zt. überarbeitet
  • Photovoice: Fotografiere Deine Lebenswelt über einem Zeitraum von zwei Wochen und tausche Dich dazu mit anderen jungen pflegenden Angehörigen aus.
  • Methode LEGO® SERIOUS PLAY®: Baue Deine ideale Plattform zur Selbstfürsorge mit LEGO.
  • Interview zur Sorgegemeinschaft in der Region Lausitz

LEGO® SERIOUS PLAY® © CODIP TU Dresden


Der Projektverbund

  Das Center for open digital innovation and participation (CODIP) als zentrale, wissenschaftliche Einrichtung der TU Dresden entwickelt und erprobt mediengestützte Lehr- und Lernszenarien. In der Rolle des Hauptprojektpartners erfolgt hier die mediendidaktische Konzeption der Lern- und Vernetzungsplattform und der KI.
Die Sächsische Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG) als zentrale Koordinierungsstelle für gesundheitsbezogene Aktivitäten im Freistaat Sachsen entwickelt ein Werkstattformat für junge informell Pflegende, unterstützt die Partizipation der Zielgruppe im Projekt und erarbeitet eine Transfer- und Verwertungsstrategie.
TWSD Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus… gGmbH ist gemeinnützig und fungiert als Praxispartner im Projekt. Die TWSD unterstützt die Projektarbeit im Feld der Sorgegemeinschaften und verknüpft die Projektidee mit passgenauen Weiterbildungsangeboten.
Im Verantwortungsbereich der Hochschule Mittweida, Fakultät Soziale Arbeit, liegt die wissenschaftliche Annäherung und Ausarbeitung des Forschungsfeldes „Gesundheitskompetenz junger informell Pflegender“. Dies umfasst sowohl die lebensweltliche Situation der informell Pflegenden im Ist-Stand als auch die erforderlichen Maßnahmen und Interventionen zur Forderung der Gesundheitskompetenz.

Fakten

Projekttitel:  Kraft-Copilot: „Partizipative Entwicklung einer adaptiven und gamifizierten Lern- und Vernetzungsplattform zur Förderung der Gesundheitskompetenz junger informell Pflegender” (Durchführbarkeitsstudie)
Kurztitel: Kraft-Copilot
Unsere Projektpartner*innen: CODIP (ehemals Medienzentrum) der TU Dresden, SLfG, Trägerwerk Soziale Dienste wohnen plus… gGmbH, Hochschule Mittweida University of Applied Sciences
Projektlaufzeit: 01.08.2022 – 31.07.2023
Fördermittelgeber: BMBF

Weitere Informationen


Kontakt

Kontaktieren Sie uns gern, wenn Sie Interesse an den Projektthemen haben oder wenn Sie Kraft-Copilot unterstützen möchten.

Christiane Höpping
Tel.: 0351 501936-26
E-Mail: hoepping@slfg.de